Das macht Kalorienzählen mit mir

Das macht Kalorienzählen mit mir

Meine Schwiegermutter hat abgenommen. Mein Freund hat abgenommen. Mein Schwager und meine Schwägerin haben abgenommen. Meine Freundin hat abgenommen. Und ein Youtuber-Pärchen hat auch abgenommen.

Lange ließ ich mich nicht aus der Ruhe bringen.
Aber die Freundin und das Youtuber-Pärchen gaben mir den Rest und ich ließ mich hinreißen: Mensch, das kann ich doch auch!

❗Dieser Beitrag ist nicht mehr aktuell.❗

Denn: Intuitiv essen funktioniert für die meisten Menschen nicht. 

Warum ist das so? Und was kannst du tun, damit Essen zu einer Nebensache wird und du dich endlich in Jeans schön findest?

Diese Fragen (und vieles mehr) beantworte ich auf Schlanke Gedanken. Schau doch mal beim Blog vorbei oder höre in den Podcast rein. Bis gleich! 🫶

Ein paar Monate ein leichtes Kaloriendefizit von 300 kcal, und ich erreiche ganz mühelos mein absolutes Traumgewicht*.

*Ich bin vollauf zufrieden mit mir und liebe mich, wie ich bin. Mir geht es weniger um mein Aussehen als vielmehr darum, schneller laufen und müheloser bestimmte Yogaposen einnehmen zu können. Und mal ehrlich – locker sitzende Jeans sind was Schönes.

Gesagt, getan.
Ich lud mir eine Kalorienzähl-App auf mein Handy und begann, alles, was ich aß, sorgfältig zu notieren.

Eine Kaki – 170 kcal, ein Teller Kürbissuppe – 200 kcal, Pfannkuchen am Samstagmorgen – 600 kcal, 5 g 10g 20 g Nüsse – 120 kcal.

Ich merkte schnell: Aß ich, worauf ich Lust hatte (und das waren an diesen Tagen Kohlenhydrate – Reis, Kartoffeln, Brot), näherte ich mich bedrohlich schnell meiner Tageskaloriengrenze.

1. Ich esse andere Lebensmittel

Also passte ich mein Essverhalten an. Statt Pfannkuchen gab es Gemüsesuppe zum Frühstück. Statt Hirse-Kitchari (so kompliziert zu zählen!) gab es gedünstete Bohnen mit Sojagehacktes. Nüsse wurden weitestgehend gestrichen: zu viele Kalorien.

2. Ich bin ständig hungrig

Von all dem Gemüse war ich nie richtig satt. Eine Stunde nach dem Suppenfrühstück holte ich mir eine Schüssel Joghurt mit Obst. Gut, dass bald schon wieder Zeit fürs Mittagessen war!

3. Ich verzichte und entsage

Keine Nüsse und Reis, dafür Zucchini und Paprika.
Den Kuchen im Kühlschrank ignorierte ich und rede mir ein, ihn gar nicht zu wollen. Schokolade? Pah! Ich snacke lieber ein Stück Gurke!

4. Ich höre nicht auf meinen Körper

Was ich esse, orientiert sich normalerweise an meinem Zyklus. In der ersten Hälfte esse ich viel Gemüse und Frisches. Insgesamt bin ich nicht besonders hungrig. Um den Eisprung herum habe ich ein starkes Verlangen nach Kohlenhydraten und Süßem. In der zweiten Zyklushälfte steigt mein Appetit und ich esse ausgewogene Mahlzeiten mit genügend Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß.

Beim Kalorienzählen fällt das alles weg. Da sind es jeden Tag 1700 kcal. Vielleicht mal 1900, aber dann am nächsten Tag bitte wieder 1500.

Aus einem körperlichen Verlangen heraus 2300 kcal zu essen und alles ruhig und gelassen in einer App zu notieren – schwierig. Spätestens bei 2000 wäre ich beunruhigt und würde versuchen, mit dem Essen aufzuhören.

Intuitives Essen sieht anders aus.

5. Ich denke nur noch ans Essen

Ich habe versucht, gelassen zu sein. Alle zwanghaften Gedanken einfach Gedanken sein zu lassen.
Aber nach schon einem Tag Kalorienzählen waren wieder 80 % meines Denkens mit Essen beschäftigt.

Was habe ich gegessen? Was werde ich essen? Wann? Und wann danach das nächste Mal? Und was gibt es heute Abend? Und wann gehe ich einkaufen?

Ich hatte keine Lust, Sport zu machen. Beim Schreiben konnte ich mich nicht konzentrieren. Ich dachte immer nur an das eine: Essen.

6. Ich esse mehr

Beim Kalorienzählen kompensiere ich, was ich nicht esse (Schokolade, Kuchen, Nüsse, Chips, Reis, Nudeln), mit gesunden Nahrungsmitteln.
Das führt dazu, dass ich größere Mengen esse und letzten Endes auch mehr Kalorien zu mir nehme.

Deswegen ist der erste Schritt zu einem intuitiven Essverhalten, alle Zwangs- und Kontrollmaßnahmen aufzugeben.

Denn:

Wenn ich alles haben kann, muss ich es nicht haben.

Nach zweieinhalb Tagen hatte ich genug und habe dem Spuk ein Ende gemacht.
App vom Handy geworfen, Kuchen aufgegessen und mir eine schöne fettige große Pommes mit dem Freund geteilt.

Zum Abendessen hatte ich dann gar keinen Hunger mehr und habe nur ein paar Kichererbsen mit Salat gegessen.

Du zählst Kalorien und verbietest dir nichts?
Du zählst Kalorien und deine Gedanken kreisen nicht ums Essen?
Du zählst Kalorien und isst das, worauf du Lust hast und was dein Körper braucht?

Bist du dir wirklich sicher?

Bildquellen: © Pixabay: SplitShire

Welche Erfahrungen hast du mit Kalorienzählen gemacht? Wie wirkt Kalorienzählen auf dich und dein Essverhalten? Ich freue mich auf deinen Kommentar!

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Marion

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4 thoughts on “Das macht Kalorienzählen mit mir

  1. Nina Zauritz says:

    Genauso wie auf dich 😅 schade es klang so einleuchtend logisch und vielversprechend. Nun nehme ich mit eine Ernährungsberaterin und mache es richtig. Drück mir die Daumen bitte 😁

    Antworten
    1. Marion says:

      Hallo Nina,

      danke für deinen Kommentar.
      Beruhigend zu wissen, dass es auch anderen mit dem Kalorienzählen so geht wie mir. Es hört sich immer so simpel und unbeschwert an, und kaum versuche ich es selbst, endet es in einer halben Katastrophe. Aber vielleicht ist das bei allen so, sie sprechen nur nicht darüber. 😅

      Ich wünsche dir ganz viel Erfolg mit der Ernährungsberatung!

      Herzliche Grüße und alles Gute
      Marion

      Antworten
  2. Leanne says:

    Hey Marion,
    ich muss sagen, dass ich eigentlich eine positive Erfahrung mit Kalorienzählen gemacht habe. Dazu muss ich aber auch zugeben, dass ich nicht von heute auf morgen 15 Kilo verlieren wollte. Deswegen habe ich es langsam angehen lassen, und nicht direkt auf alles verzichtet, was mir Freude beim Essen bereitet. Zum Beispiel habe ich weiterhin Nudeln gegessen (bei mir waren es Vollkornnudeln), aber einfach in einer kleineren Portionsmenge und dazu meistens viel Gemüse oder einen Salat. Und das Stück Schokolade habe ich mir teilweise auch gegönnt. Bezüglich meines Essverhaltens mache ich einfach bewusstere Entscheidungen. Ich weiß jetzt ungefähr, wie viel Kalorien welche Produkte haben, und wie viel essen kann, ohne dass es den Rahmen sprengt. Welche Kalorien App hast du denn damals benutzt zum Abnehmen? Ich habe Yazio auf meinem Handy und fand die App sehr simpel und interessant aufgebaut (https://www.yazio.com/de/ernaehrungstagebuch). Wie machst du denn jetzt weiter? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen 🙂

    Antworten
    1. Marion says:

      Liebe Leanne,

      entschuldige bitte meine späte Antwort.

      Wie es scheint, gehörst du zu den wenigen Menschen, bei denen Kalorienzählen nicht zu Essanfällen führt – das ist super!
      Kalorienzählen hat auch gute Seiten, es kann vielen helfen, zu verstehen, was und wie viel sie eigentlich den ganzen Tag über essen, ohne es zu merken.

      Als ich vor ein paar Jahren das erste Mal Kalorien gezählt habe, kam es mir anfangs auch ganz entspannt vor. Aber dann, nach ein, zwei Monaten wurde das Verlangen nach Lebensmitteln mit einer hohen Kaloriendichte immer größer. Und weil ich mein gesetztes Kaloriendefizit einhalten wollte, durfte ich nicht mehr als zwei Schokoküsse / ein kleines Stück Kuchen / eine Handvoll Chips / was auch immer essen.
      Für mich ist es dieses nicht dürfen, das jede Diät zum Scheitern verurteilt.

      Ich esse intuitiv und höre auf meinen Körper. Wenn ich merke, dass ich mehr essen will, als mein Körper braucht, gehe ich in mich und versuche, die Ursachen herauszufinden. Meistens sind das Traurigkeit, Müdigkeit oder Unzufriedenheit.
      Würde ich weiterhin Kalorien zählen, wäre mir wahrscheinlich nicht klar, was eigentlich hinter meinem Essdrang steckt.

      Wie ist es dir denn mittlerweile ergangen, zählst du noch Kalorien?

      Herzliche Grüße
      Marion

      Antworten

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